Pute
Die Pute - eine hierzulande unterschätzte Delikatesse
Benjamin Franklin wusste bereits um Mut und Schönheit der Pute und sprach sich für den Hühnervogel – und gegen den Adler – als repräsentatives Wahrzeichen der USA aus. Kein Wunder, sind Puten doch die größten und schwersten Hühnervögel, sodass in den USA beim traditionellen Thanksgiving-Dinner mehrköpfige Familien von einem einzigen Exemplar satt werden. Die beliebten Tiere bringen bis zu 18 Kilogramm auf die Waage und sind dabei doch mager, zart und knusprig. Ihre Vorfahren waren fasanenähnliche Vögel, die schon vor 15.000 bis 500.000 Jahren in Asien und Amerika lebten. Heutige Exemplare stammen von der amerikanischen Wildpute ab, die in den Steppen und lichten Wäldern Mittel- und Nordamerikas im Unterholz lebte und auf Bäumen schlief. Nach der Entdeckung Amerikas begeisterten sich europäische Seefahrer für die von den Einheimischen domestizierten Truthühner und brachten sie als schmackhafte Delikatessen im frühen 16. Jahrhundert nach Europa. Dort fanden sie schnell Verbreitung und wurden vor allem in England, Frankreich und den Niederlanden wegen ihres zartes Fleisches als „Indische Hühnchen“ gezüchtet. Pute ist die niederdeutsche Bezeichnung für die großen hochbeinigen Vögel, die dem Lockruf des Huhns nachempfunden wurde. Charakteristisch für Puten sind ihr roter, stellenweise hellblauer Kopf, der unbefiedert und warzenbesetzt ist. Auffallend ist der etwas überdimensionierte Kropf vieler Tiere, der sie zusammen mit ihrem kräftigen, zum Schwanz abfallenden Körper mit der breiten Brust, und ihrem prägnanten Gefieder zu einem echten Hingucker machen.
Pute richtig zubereiten
Putenfleisch hat in der Vergangenheit wegen seiner zarten Textur und seinem geringen Fettgehalt einen gewaltigen kulinarischen Boom erfahren. Auf den Speisekarten sind Salate mit gebratenen Putenstreifen oder der Klassiker Putengeschnetzeltes nicht wegzudenken. Wenn Sie gerne Fleisch essen, steht dem Genuss des proteinreichen, mild bis kräftig schmeckenden Geflügels nichts im Weg. In der Küche ist die Pute vielseitig und nahezu komplett verwendbar, von der Ober- oder Unterkeule über die Flügel bis hin zu Hals und Innereien. Dabei ist die weißfleischige Brust das edelste Stück und eignet sich hervorragend für Schnitzel, Medaillons oder Ragout. Ob Putengulasch, Rouladen oder saftiger Puten-Burger, ob gebraten, gekocht, gegrillt oder geschmort, Putenfleisch-Liebhaber:innen bieten sich fast grenzenlose Zubereitungsmöglichkeiten. Fantastisch für einen deftigen Braten zu jedem Anlass bietet sich ein raffiniert gefüllter Putenrollbraten an. Im Ofen gebackene Keulen mit knuspriger Haut und zartem Fleisch sind ebenfalls ein kleiner Leckerbissen. Während Teilstücke ganzjährig frisch vorrätig sind, kommen ganze Puten vor allem im November zum amerikanischen Erntedankfest, Thanksgiving, und zu Weihnachten in den Handel, um als köstlich gefüllter Braten im Mittelpunkt des Festessens zu glänzen.